FAQ Mitralklappenrekonstruktion
Mitralklappenrekonstruktion Indikation
- Bei Patienten mit Symptomen der Mitralklappeninsuffizienz sowie einer LVEF > 30% (Pumpfunktion) und LVESD < 55 mm (Größe der linken Kammer bei der Kontraktion).
- Bei Patienten ohne Symptomen der Mitralklappeninsuffizeinz mit der Dysfunktion der linken Herzkammer (LVESD > 45 mm und/oder LVEF < 60%).
- Die Operation soll in Betracht gezogen werden bei Patienten ohne Symptomen der Mitralklappeninsuffizienz, wenn die Pumpfunktion erhalten ist und neues Vorhofflimmer oder eine pulmonalarterielle Hypertonie vorliegt (sPAP in Ruhe > 50 mmHg).
- Die Operation soll bei symptomfreien Patienten in Betracht gezogen werden, bei denen eine erhaltene LV-Funktion vorliegt, eine dauerhafte Dichtigkeit wahrscheinlich ist, ein niedriges perioperatives Risiko besteht und ein „flail leaftet“ sowie eine LVES > 40 mm vorliegen.
- Die Operation soll bei Patienten mit schwerer LV-Dysfunktion in Betracht gezogen werden (LVEF < 30% und/oder LVESD > 55 mm), die nicht auf medikamentöse Therapie ansprechen und bei denen eine hohe Wahrscheinlichkeit der dauerhaften Reparatur sowie niedrige Komorbidität bestehen.
- Die Operation könnte bei Patienten mit schwere LV-Dysphunktion (LVEF < 30% und/oder LVESD > 55 mm) in Betracht gezogen werden, die nicht auf eine dauerhafte medikamentöse Therapie ansprechen, mit niedriger Wahrscheinlichkeit der dauerhaften Dichtigkeit und niedriger Komorbidität.
- Die Operation könnte bei symptomfreien Patienten in Betracht gezogen werden mit erhaltener LV – Funktion, hoher Wahrscheinlichkeit einer dauerhaften Dichtigkeit, niedrigem chirurgischen Risiko und
- Linksatrialen Dilatation (Vergrößerung der linken Vorkammer) und Sinusrhytmus (richtiger Herzrhytmus) oder
- Pulmonalarterielle Hypertonie (erhöhter Blutdruck in der Lunge) bei Belastung (sPAP > 60 mmHg bei Belastung)
Minimalinvasive Mitralklappenrekonstruktion Kontraindikationen
- Aortenklappeninsuffizienz >= Grad 2 (Undichtigkeit der Aortenklappe gleich oder größer als Grad 2).
- Dilatation der Aorta ascendens (Erweiterung des Aufsteigenden Anteils der Hauptschlagader).
- Schwere pAVK mit Verkalkung der Leistengefäße (Verkalkungen und „Verstopfungen“ großer Beingefäße).
- Schwere Verwachsungen, z. B. nach thoraxchirurgischer Voroperation.
- Geplante Operation an der Aortenklappe, der Aorta oder Bypass-OP.
Minimalinvasive Mitralklappenrekonstruktion Komplikationen
- Wundheilungsstörungen in der Leiste (Zugang für den Anschluss an die Herz-Lungen-Maschine bei minimalinvasiever Mitralklappenrekonstruktion).
- Phrenikusläsion (Schädigung des Nerven, der das Zwerchfell versorgt).
- Aortendissektion (Schädigung / Zerschichtung der Hauptschlagader).
- Lungenherinie (Ausbuchtung im Brustkorb).
Minimalinvasive Mitralklappenrekonstruktion Erfahrungen
In der minimalinvasiven Klappenchirurgie ist es ensprechend ausgebildeten Chirurgen möglich, eine Großzahl der isolierten und der kombinierten Klappeneingriffe sternotomiefrei über eine Minithorakotomie durchzuführen. Diese Techniken scheinen einer Thorakotomie nicht unterlegen zu sein.
Die Wahrscheinlichkeit einer Reparatur der Mitralklappe und auch das Gesamtergebnis, einschließlich des Überlebens, steigern mit den Erfahrungen des Operateurs.
Mitralklappenrekonstruktion Risiko
Um das Risiko einer Mitralklppenrekonstruktion abzuschätzen, wird die Verwendung von EuroSCORE II (European System for Cardiac Operative Risk Evaluation) und die STS-Score (Society of Thoracic Surgeons) empfohlen. Die EuroSCORE II berücksichtigt folgende Faktoren:
- Patienten bezogene Faktoren (Alter, Geschlecht, Nierenfunktion, Gefäßerkrankungen, Mobilität des Patienten, Operationsanamnese, Lungenfunktion, Vorhandensein einer Endokarditis (Entzündung im Herzen), Zuckerkrankheit).
- Herz bezogene Faktoren: (Atemnot, Brustschmerz, Pumpfunkton der linken Hauptkammer, Herzinfarkt in der Vorgeschichte, Blutdruck im Lungenstrombahn).
- Operation bezogene Faktoren (Dringlichkeit, Wichtigkeit und Notwendigkeit einer Operation an der Hauptschlagader).
Die Zusammenschau aller Faktoren soll ein Risiko unter 4% ergeben.
Transseptale „Valve-in-Valve“ – Prozeduren sind aktuell noch mit einer hohen Komplikationsrathe behaftet.
Mitralklappenrekonstruktion Dauer
Eine Mitralklappenrekonstruktion dauert im Schnitt zwischen 4 und 6 Stunden.
Mitralklappenrekonstruktion Mortalität
Mortalität nach einer Mitralklappenrekonstruktion beträgt etwa 2%.
Mitralklappenrekonstruktion Lebenserwartung
Die haltbare Mitralklappenrekonstruktion ist bei einer strukturellen Mitralklappeninsuffizienz (Sehnenfadenabriss, Prolaps, Ringerweiterung der Mitralklappe) entscheidend für die Langzeitprognose.
Mitralklappenrekonstruktion Antikoagulation
Die orale Antikoagulation wird nach einer Mitralklappenrekonstruktion für drei Monate empfohlen. Falls andere Indikationen für Einnahme von Blutverdünner liegen, ist die Antikoagulation lebenslang beizubehalten.
Mitralklappenrekonstruktion Rehabilitation
Jedem Patienten wird nach einer Mitralklappenrekonstruktion eine Reha angeboten. Diese wird meistens direkt im Anschluss an den stationären Aufenthalt auf der Herzchirurgischen Station durchgeführt und dauert 3 Wochen. Sie wird auch nach minimal-invasiven Eingriffen angeboten und empfohlen. In seltenen Fällen werden die Patienten nicht in die Reha, sondern in eine Kardiologie überwiesen. Dies geschieht, wenn die Patienten z.B. eine intravenöse Medikamententherapie oder eine Schrittmacherimplantation brauchen.
Mitralklappenrekonstruktion Sport
Die Patienten, die eine Mitralklappenrekonstruktion bekommen haben und keine sonstige einschränkende Nebenerkrankungen haben, sind in ihren Sportaktivitäten im Grunde nur durch das durchgetrennte Brustbein (Sternotomie) eingeschränkt. Das Brustbein ist erst in 12 Wochen nach der Operation stabil. Somit ist alles, was das Brustbein gefährden kann, ein Tabu. Z. B. Fahrradheimgerät und Spaziergang sind erlaubt, das Joggen, Fahrradfahren u.s.w. sind 12 Wochen verboten. Die Patienten nach einer minimalinvasiver Mitralklappenrekonstruktion sind in 8 Wochen voll belastbar.